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Ein Segel im Wind des freien Geistes

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr20 Der Fehler

Nr20 Der Fehler

(stu) Das Werk Nr20 vom Kunst­werker Mara ist Vieles. Dieses ver­hält­nis­mässig frühe Werk ist vor allem auch eine wun­der­schön gestal­tete Typo­gra­phie von bestechen­der gestal­te­ri­scher und inhalt­li­cher Ein­fach­heit und kon­ge­nialer Ver­knüp­fung. Ger­ade auch im Schwarz-Rot-Weiss sein­er Phä­no­me­no­logie erscheint es als unver­kenn­bare Hom­mage an die welt­weite Hoch­blüte der Schweiz­er Schrift­gra­phik der Sech­ziger- und Sieb­zi­ger­jahre […]

 

Eislauf mit Sturzgarantie und Pingpong

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr19 Gegen­sätze

(stu) Das Flu­idum, die Kopf­note und der erste Ein­druck des Werkes Nr19 ist Design gefäl­lig und ein jedes gedie­gene Arran­ge­ment von Desi­gn­möbel, ob im Wohn­be­reich der bil­dungs­be­flis­senen geho­benen Mit­tel­klasse oder etwa im Büro des edlen Anwalts erhielte zusätz­li­chen Glanz mit diesem Dop­pel­bild bzw. Dypti­chon an der Wand. […]

 

H A I K U

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GUTE WAHL

Der Win­ter­apfel
der let­zte — fleck­ig und klein
oh! Er ist köstlich

GUETI WAHU

Der Win­teröp­fu
der letscht — so fläck­ig und chli
oh! Er isch köschtlich

© W. Stud­er

 

H A I K U

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WAHRHEIT?

Dieser Hund macht Sitz
jen­er wedelt mit dem Schwanz
bei­de arbeiten

WOHRED?

Dä Hung död macht Sitz
deine wädled mid em Schwanz
Beid diöi nume schaffe

© W. Stud­er

 

Von Rittern und Drachen

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr18 Rah­men­hand­lung 5

(stu) Je zwei des vier­zehn Buch­staben umfas­senden Wortes RAHMENHANDLUNG in iden­ti­sche Rah­men sinn­ge­mäss hin­ter­ein­ander geset­zt und mit je ein­er optisch als Fuss­note ins Bild geset­zten spe­zi­fi­schen Rah­men­hand­lung ergeben sieben Ein­zel­bilder die, zum waag­rechten Ganzen gefügt, dieses Werk Maras aus­ma­chen. Die klar­li­nige Ästhetik – das Werk kön­nte ohne Wei­teres im Design-Laden, Bank­foyer, im Archi­tek­tur­büro oder im Leh­rer­zimmer etc. hän­gen – ver­hält sich aller­dings zum Inhalt wie der Schafs­pelz zum Wolf. […]

 

Neid leuchtet

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr38 Randständige

Nr38 Rand­ständi­ge

(stu) Als wär’s ein selt­sames und kost­bar-anrü­chiges Exponat in einem Muse­um des ana­ly­tisch aber letzt­lich trotz­dem unver­ständ­lich dar­ge­stellten Wahn­sinns, in ein­er ewigen und all­um­fas­senden Samm­lung his­­to­risch-eth­no­lo­gisch-soz­i­o­p­sy­­cho­lo­gi­sch­er Para­digmen, im Kabi­nett des über­wirk­lich Wirk­li­chen und brav ein­ge­füllt in ein­er den übli­chen Sock­el des Kunst­wer­kers krö­nenden Scha­tulle, ist da zu sehen GRÜNERGLIBBER umstanden von Figür­chen, die zunächst den Mass­stab der Sze­nerie vor­geben. […]

 

H A I K U

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HOCHFINANZ UND WURM

Er hat Geld viel Geld
und er will noch mehr und mehr
den Wurm kümmert’s nicht

HOCHFINANZ UND WURM

Är het Gäud vüu Gäud
und är wüu no meh und meh
em Wurm isch es glich

© W. Stud­er

 

H A I K U

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FRÜHLING

Das Lied der Amsel
Blät­ter und Blüten spriessen
Wun­der der Liebe

FRÜÖHLIG

SLlied vo der Amsle
Blet­ter und Blüöte schpriesse
Dasch s’ Liebeswunder

© W. Stud­er

 

Glück auf!

Aus der Serie «Sprachperlen»

kw_20140703_Gegensatz 3_e

Nr36 Gegen­satz 3

(stu) Wieder ein Werk wie aus der Bou­tique für das geho­bene Wohn-Acces­soire in ein­er so wohl mas­sierten Ästhetik, dass nie­mand auf Anhieb auf die Idee käme, sich mit der net­ten Typo­gra­phie auch inhalt­lich ein­zu­lassen: In diesem Dop­pel­rah­men-Ensem­ble ist optisch das GLÜCK dem GLEICH har­mo­nisch gleich­ge­wichtig und gleich­be­rech­tigt zuge­sellt und (mehr …)