Himmlischer (Preis-) Kampf

Nr89 MehrSchwein

Nr89 MehrSchwein

Fühlen Sie sich als Flug­pas­sagi­er eingeengt? Fal­ten Sie sich als Gross­gewach­sen­er mit hochge­zo­gen­em Knie in Ihren Sitz? Oder fliegen Sie als Wohlgenährter (unter bösen Seit­en­blick­en) anges­pan­nt mit einge­zo­gen­em Bauch? Befürcht­en Sie, dass Ihnen beim Auf­stre­ichen des Brötchens der lauwarme Kaf­fee auf Nach­bars Hose kippt? Nun ja, die Enge in der Holzk­lasse der Lüfte ist mit­tler­weile schon sprich­wörtlich, aber da gibt es schein­bar noch Luft — für noch mehr Wachs­dum.

Packungsdichte

<A320Max> heisst das Pro­jekt und es ist Teil eines Sparpro­gramms der Lufthansa (SWISS) zur weit­eren Effizien­zsteigerung des Flug­be­triebs: Durch Stuh­llehnen-Verdün­nung, Bor­d­küchen-Verkleinerung, Schrank-Ent­fer­nung (zw. Küche und Pas­sagier­sitzen) und Sitz-Ver­schmälerung soll die Pack­ungs­dichte in den bei­den Air­bus-Typen A320 und A321 weit­er erhöht werden…

Himmlischer Preiskampf

Wach­s­tum, Wach­s­tum und noch mehr Wach­s­tum heisst die all­ge­gen­wär­tige Losung. Wieso sollte man also den Flu­gun­ternehmen vor­w­er­fen, dass es für Pas­sagiere und Flug­per­son­al immer enger wird? Es ist ger­adezu fol­gerichtig, dass die Air­lines mehr und mehr Pas­sagiere in ihre Maschi­nen reinpferchen müssen, um im himm­lis­chen (Preis-) Kampf mithal­ten zu kön­nen. High Den­si­ty für 39 Franken ab Genf?

Für finanziell Randständige

Für die, die nicht nicht­fliegen wollen oder kön­nen wird es am Him­mel kün­ftig wohl noch enger und bil­liger. Es sei denn, sie fliegschlafen First Class im über 2m lan­gen Bett ein­er pri­vat­en Suite — mit Aufdeck­ser­vice (Langstreck­en­flüge). Der­art lux­u­riös abzuheben dürfte allerd­ings nur finanziell Rand­ständi­gen möglich sein.

Wach­s­tum­swahn? Hässliche Pro­duk­tiv­itätssteigerung? Rah­men­hand­lung?

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Quellen

Tages Anzeiger
• Aar­gauer Zeitung
Neue Zürcher Zeitung

2 thoughts on “Himmlischer (Preis-) Kampf

  1. Beken­nende Nicht-Flieger soll­ten ihre Schaden­freude zügeln: Bei den SBB herrscht der­selbe Trend — immer mehr Pas­sagiere wer­den in die Züge gepfer­cht, mit­tler­weile kann man auch zwis­chen Zen­tren in den Genuss von S‑Bahn-“Komfort” kommen.

  2. Tat­säch­lich erge­ht es mir jew­eils auch so wie oben
    beschrieben — mit einem (anfangs noch) Schmuzeln stelle ich jew­eils fest, dass doch in jedem von uns eine masochis­tis­che Ader steckt…


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