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H A I K U

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CREDO

Höre und folge
der Meis­ter ken­nt die Reife
Knospen fra­gen nicht

CREDO

Lose und fouge
der Meis­chter weiss um d’Rifi
Chnospe froge nid

© W. Stud­er

 

Das Pferd im Märchen des Lebens

Aus der Serie «Sprachperlen»

Hom­mage an ein feines Essen mit feinen Leuten, feinen Gesprächen und beson­ders an die Köchin.

Nr15: Heimat

Nr15 Heimat

(stu) Das deutsche HEIMAT ist, als Wort und als Begriff, in keine Sprache direkt zu über­set­zen. Auch in der Umschrei­bung ist das deutsche HEIMAT in der ganzen Tiefe sein­er Bedeu­tung nicht zu erfassen. HEIMAT ist eine mythis­che und mys­tis­che Ikone der deutschen Sprache, die wiederum eine der höch­st­d­if­feren­zierten und wortschatzre­ich­sten Sprachen weltweit ist und der ein ein­ma­liger Reich­tum unter­schiedlich­ster Aus­prä­gun­gen eigen ist. Unter diesen Dialek­ten wurde vor noch gar nicht länger Zeit dem Han­noveranis­chen Dialekt die Ehre zuteil, als Hochsprache auser­wählt zu wer­den. Eine Wahl, die nicht nach Eig­nung, son­dern dem Macht­ge­fälle nach entsch­ieden wurde. In keinem der deutschsprachi­gen Heimatlän­dern – und dies sind etliche mehr als die Meis­ten wis­sen – spricht man üblicher­weise die reine Hochsprache. Dies tun allen­falls Per­so­n­en, die beson­ders aus­ge­bildet sind, zum Beispiel für den Schaus­pieler­beruf. (mehr …)

 

H A I K U

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GEBURTSTAG

Laub in der Sonne
Spiel mit Wind Regen und Schnee
ich bin geboren

GEBURTSTAG

Laub i der Sunne
Sch­püu mit Wing Räge und Schnee
ig bi gebore

© W. Stud­er

 

Showdown

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr13 Rahmenhandlung 1

Nr13 Rah­men­hand­lung 1

(stu) Einem aus sol­id gefalztem Stahlblech zum rechteck­i­gen Geviert ver­schweis­sten Rah­men ist ein asym­metrisch platziertes Tableau ein­ge­lassen oder bess­er auf ewig ver­haftet, gefasst, verurteilt und ver­ban­nt. Dieses Gemälde zeigt ein aus dem Plas­ma goldgel­ber Atmo­sphäre entste­hen­des Kon­ter­fei, das noch an der Natur gesucht, als­bald aber in eine karikierende und ansatzweise abstrahierende Malerei ein­mün­det und schliesslich hierin ohne Abschluss endet. (mehr …)

 

Sprachperlen (Serie)

Vorbemerkungen zur Serie

Nr85 Hochzeit

Nr85 Hochzeit

Werkkom­mentare zu bekom­men ist eine Ehre und gemein­hin auch erfreulich. Wenn solche dann auch noch aus der sachkundi­gen Fed­er eines W. Stud­er stam­men, ist für KUNSTHISTORISCHES GESCHWURBEL reich­lich gesorgt. Cha­peau! Der Kunst­werk­er ist fasziniert von der sprach­lichen und ana­lytis­chen Elo­quenz dieses Kom­men­ta­tors und diesem zu her­zlichem Dank verpflichtet. Wenn Ein­er der­ar­tige Sprach­perlen auch noch in kürzester Zeit aus dem Ärmel zu schüt­teln ver­mag, DANN MUSS DAS KUNST SEIN.

Es liegt also ger­adezu auf der Hand, den rhetorischen Kost­barkeit­en von W. Stud­er eine Artikelserie zu wid­men und damit in lock­eren Abstän­den auf einen sein­er Werkkom­mentare hinzuweisen. Eine Über­sicht über alle bish­eri­gen Artikel der Serie kön­nen Sie sich jew­eils über die Seit­en­leiste unter >Sprach­perlen (Serie) verschaffen.

Viel Vergnü­gen beim Perlentauchen…

 

H A I K U

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WEIHNACHTSBAUM

Fern im tiefen Wald
wächst der Tan­nen­baum heran
man fällt ihn niemals

WIEHNACHTSBAUM

Fern im töiffe Waud
wachst der Tanneböum
me fäutne niemals

© W. Stud­er

 

H A I K U

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DIMENSION

Die Grösse der Welt
unendlich allumfassend
denkt die Ameise

DIMENSION

D’Grös­si vo der Wäut
unändlich auumfassend
dänkt sich d’Ameise

© W. Stud­er

 

H A I K U

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RELATIVITÄT

Schreck­lich das Traumbild
Schweine ste­hen auf dem Kopf
oh – lieg nur seitlich

RELATIVITÄT

Schreck­lich das Traumbüud
Süi schtöi graduf uf em Kopf
oh – ligge sitlich

© W. Studer