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Glück auf!

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr36 Gegensatz 3

Nr36 Gegen­satz 3

(stu) Wie­der ein Werk wie aus der Bou­tique für das geho­be­ne Wohn-Acces­soire in einer so wohl mas­sier­ten Ästhe­tik, dass nie­mand auf Anhieb auf die Idee käme, sich mit der net­ten Typo­gra­phie auch inhalt­lich ein­zu­las­sen: In die­sem Dop­pel­rah­men-Ensem­ble ist optisch das GLÜCK dem GLEICH har­mo­nisch gleich­ge­wich­tig und gleich­be­rech­tigt zuge­sellt und man ist schnell ver­sucht, die Ver­heis­sung GLÜCK GLEICH zu lesen oder noch bes­ser umge­kehrt das rein hedo­ni­stisch befeh­len­de GLEICH GLÜCK. Aber nein! (mehr …)

 

Götterdämmerung

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr30 Klimax

Nr30 Kli­max

(stu) Da ist die­ser schö­ne Holz­kan­tel aus best­ge­la­ger­tem und für Schnit­ze­rei best­ge­ma­ser­tem Lin­den­holz mit einem Stück ste­hen­ge­las­se­ner Baum­rin­de, als Garant für Echt­heit und als sen­ti­men­ta­ler Akzent des Hei­me­li­gen auf Teu­fel komm raus. Denn in der Tat ist die­ser hoch­ge­stell­te Kan­tel durch das Arran­ge­ment von adret­ten und der weis­sen Ras­se zuge­hö­ri­gen Figür­chen aus dem apo­li­ti­schen Modell­bau­be­darf zur poli­tisch und über­po­li­tisch böse ein­fah­ren­den Instal­la­ti­on gepimpt. (mehr …)

 

Bange und erfolgssüchtige Seelen

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr22 Standing Ovation

Nr22 Stan­ding Ovation

(stu) Stan­ding Ova­ti­on, oder wie man zumin­dest frü­her in Deutsch sag­te ste­hen­de Ova­ti­on oder ste­hen­der Bei­fall, bezeich­net jene Form von Applaus, der auf­grund einer ful­mi­nan­ten Dar­bie­tung, die das Publi­kum buch­stäb­lich aus den Sit­zen reisst, spon­tan und eben ste­hend erfolgt. Ste­hen­de Ova­tio­nen sind trotz deren ten­den­zi­el­ler Infla­ti­on bei den Prot­ago­ni­sten jeg­li­cher Art beliebt. Selbst über­trie­be­ne Kom­pli­men­te sind den Adres­sa­ten eben Bal­sam auf die ewig ban­gen und erfolgs­süch­ti­gen See­len. Das ist mensch­lich und eigent­lich ganz gut so. (mehr …)

 

Das Pferd im Märchen des Lebens

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr15 Heimat

Nr15 Hei­mat

(stu) Hom­mage an ein fei­nes Essen mit fei­nen Leu­ten, fei­nen Gesprä­chen und beson­ders an die Köchin.

Das deut­sche HEIMAT ist, als Wort und als Begriff, in kei­ne Spra­che direkt zu über­set­zen. Auch in der Umschrei­bung ist das deut­sche HEIMAT in der gan­zen Tie­fe sei­ner Bedeu­tung nicht zu erfas­sen. HEIMAT ist eine mythi­sche und mysti­sche Iko­ne der deut­schen Spra­che, die wie­der­um eine der höchst­dif­fe­ren­zier­ten und wort­schatz­reich­sten Spra­chen welt­weit ist und der ein ein­ma­li­ger Reich­tum unter­schied­lich­ster Aus­prä­gun­gen eigen ist. Unter die­sen Dia­lek­ten wur­de vor noch gar nicht län­ger Zeit dem Han­no­vera­ni­schen Dia­lekt die Ehre zuteil, als Hoch­spra­che aus­er­wählt zu wer­den. Eine Wahl, die nicht nach Eig­nung, son­dern dem Macht­ge­fäl­le nach ent­schie­den wur­de. In kei­nem der deutsch­spra­chi­gen Hei­mat­län­dern – und dies sind etli­che mehr als die Mei­sten wis­sen – spricht man übli­cher­wei­se die rei­ne Hoch­spra­che. Dies tun allen­falls Per­so­nen, die beson­ders aus­ge­bil­det sind, zum Bei­spiel für den Schau­spie­ler­be­ruf. (mehr …)

 

Showdown

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr13 Rahmenhandlung 1

Nr13 Rah­men­hand­lung 1

(stu) Einem aus solid gefalz­tem Stahl­blech zum recht­ecki­gen Geviert ver­schweiss­ten Rah­men ist ein asym­me­trisch plat­zier­tes Tableau ein­ge­las­sen oder bes­ser auf ewig ver­haf­tet, gefasst, ver­ur­teilt und ver­bannt. Die­ses Gemäl­de zeigt ein aus dem Plas­ma gold­gel­ber Atmo­sphä­re ent­ste­hen­des Kon­ter­fei, das noch an der Natur gesucht, als­bald aber in eine kari­kie­ren­de und ansatz­wei­se abstra­hie­ren­de Male­rei ein­mün­det und schliess­lich hier­in ohne Abschluss endet. (mehr …)