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Glück auf!

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr36 Gegensatz 3

Nr36 Gegen­satz 3

(stu) Wie­der ein Werk wie aus der Bou­tique für das geho­be­ne Wohn-Acces­soire in einer so wohl mas­sier­ten Ästhe­tik, dass nie­mand auf Anhieb auf die Idee käme, sich mit der net­ten Typo­gra­phie auch inhalt­lich ein­zu­las­sen: In die­sem Dop­pel­rah­men-Ensem­ble ist optisch das GLÜCK dem GLEICH har­mo­nisch gleich­ge­wich­tig und gleich­be­rech­tigt zuge­sellt und man ist schnell ver­sucht, die Ver­heis­sung GLÜCK GLEICH zu lesen oder noch bes­ser umge­kehrt das rein hedo­ni­stisch befeh­len­de GLEICH GLÜCK. Aber nein! (mehr …)

 

Anleitung zum Glücklichwerden

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr17 Auseinandersetzung

Nr17 Aus­ein­an­der- Setzung

(stu) Mei­ers haben Zoff und zwar gewal­tig und sie haben dies nicht zum ersten Mal, son­dern zum gefühl­ten hun­dert­tau­send­sten Mal! Sie prü­geln in der Fol­ge gna­den­los und auch oder gera­de unter der Gür­tel­li­nie ver­bal auf­ein­an­der ein und am lieb­sten wür­den sie – und sie sind immer näher dar­an es wirk­lich zu tun – dies auch manu­ell und pedu­ell tun. Sie, die Sie das lesen, ken­nen dies natür­lich nur vom Hören­sa­gen, aber Sie wis­sen schon in etwa, was ich mei­ne. Eine üble Situa­ti­on, wenn sich Zwei der­art innig strei­ten, statt sich in glei­cher Inten­si­tät zu küs­sen oder so – vor allem oder so. Statt sich gesit­tet mit­ein­an­der AUSEINANDER ZU SETZEN, machen sie sich mit­ein­an­der gegen­sei­tig das Leben zuse­hends zu Höl­le. Was ist zu tun? (mehr …)

 

Revolution

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr11 Rahmenhandlung 4

Nr11 Rah­men­hand­lung 4

(stu) Im gedie­gen mit Matt­glanz ver­edel­ten Gold­rah­men und hin­ter Glas ver­ewigt die tief­gold­gel­be Plat­te, die mit­tels unten rechts sorg­fäl­tig attackier­tem Dreh­werk­lein mit musi­ka­li­schem Poten­ti­al zur gol­de­nen Schall­plat­te erko­ren ist, die trotz­dem nicht wie üblich rund son­dern einem Tafel­bild­chen gemäss brav recht­eckig aus­ge­formt die ein­ge­mes­se­ne Rah­men­mit­te schmückt und somit als eigent­li­cher Bild­ge­gen­stand erkenn­bar das Rah­men­werk zum Thron erkürt und das mit kit­schig­schö­nem Schrift­zug in der Mode der Fünf­zi­ger zusätz­lich zur edlen Tro­phäe im Ret­ro­look gestylt gestal­tet ist. Heint­je und Peter Alex­an­der hät­ten ihre pures Ent­zücken wohl gleich musi­ka­lisch aus­zu­drücken gewusst, aber wir las­sen uns jetzt nicht ein­lul­len und lesen was da so herz­al­ler­liebst in etwa von unten links nach oben rechts hin­ge­schnör­kelt steht. (mehr …)

 

Gnade vor Recht

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr12 Aus dem Rahmen gefallen

Nr12 Aus dem Rah­men gefallen

(stu) Drei gleich­for­ma­ti­ge und ohne­hin gleich­ar­ti­ge Qua­dra­te in grau­weis­ser Aus­deh­nung, die nur mit je einem in eine Ecke gescho­be­nen dun­kel-blut­ro­ten klei­nen Vier­eck zu einer unmit­tel­bar kaum merk­li­chen aber eben doch sehr wirk­sa­men Span­nung und ins­ge­samt zum alle drei Gestal­tun­gen ver­ei­nen­den Span­nungs­bo­gen zu füh­ren ver­mö­gen. Zu die­sem bewusst dezen­ten Gestal­tungs­sta­tus addiert sich dann aber noch ein Schrift­zug in einer gestem­pelt erschei­nen­den Block­schrift, die an Con­tai­ner­be­schrif­tung, aber auch fast nost­al­gisch an Mili­tär­ma­ga­zi­ne und Waf­fen­be­schrif­tun­gen, an Pan­zer­schif­fe und Unter­see­boo­te erin­nert. Und in der Tat passt die­se letz­te­re Asso­zia­ti­on beson­ders gut, denn die drei Tableaus wir­ken ja wirk­lich wie alte stahl­graue Pan­zer­plat­ten mit einer durch­drücken­den, ins Vier­eck gezwun­ge­ne Blut­spur. (mehr …)

 

Freiheit ist Abglanz ihrer Idee

Aus der Serie «Sprachperlen»

Nr14 Freiheit Sicherheit

Nr14 Frei­heit Sicherheit

(stu) Die­ses hoch­ge­stell­te, den gol­de­nen Schnitt oblon­gie­ren­de For­mat, das im ein­fa­chen drei­glie­de­ri­gen Grau­keil aus der Tie­fe des Anthra­zit zum mitt­le­ren Grau zum über­ra­gen­den Hell auf­stei­gend arran­giert ist und von einem schwar­zen Schma­len Rah­men von unten her halb­wegs, näm­lich exakt bis in das ver­mit­teln­de Feld des 50%-igen schwarz-weiss rei­chend, umfasst wird, ist rein for­mal und deko­ra­tiv beur­teilt Vie­les, das es nebst den Inhal­ten auch zu wür­di­gen gilt – was lei­der oft ver­ges­sen wird. Zunächst ist es ein fast pla­stisch zu emp­fin­den­des Tableau, das als ein dem ART DECO und dem BAUHAUSSTIL näher­ste­hen­des Object als Raum­schmuck und sogar als eigent­li­ches wand­glie­dern­des Ele­ment, einer Täfer­li­sene gleich, eine aus­ge­präg­te archi­tek­to­ni­sche Qua­li­tät besitzt und erfüllt. Über­dies reizt das eben­so als unfer­ti­ges oder in sei­ner Funk­ti­on rät­sel­haf­te Möbel, etwa als unvoll­ende­ter Para­vent oder als ein­füs­si­ger Lie­ge- oder Klapp­stuhl zu sehen­de Werk, die Lust der Betrach­ten­den zur Mani­pu­la­ti­on. (mehr …)