Strandgut
Walter Studer mit einem weitereren Beitrag aus der Rubrik «Lyrik gegen den Wahn».
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Strandgut
(oder GENESIS-SISENEG)
Barfis
warme Sang zärtlich begange
anegleit und Schlof
und
ig bi’s
flüge uf emene Wimpereschlag
dur aui Himmu
aui Ärde
bi Gottgöttin
bschaue mis Wärk
das garnümm guet
wo isch das Fausch
chere mir d’Richtig
vo auer Zit
au das Gwordene drufab
wachst zum reine Kärn
und
aues Wüsse wird zur einzige Frog
us em Dämmer denne
weiss ig gwüss
a däm Sanggeschdad
vom Unändliche
zöhut jetz eis Sangchorn meh
Strandgut
(oder GENESIS-SISENEG)
Barfuss
warmer Sand zärtlich begangen
hingelegt und Schlummer
und
ich bin es
flieg auf einem Wimpernschlag
durch alle Himmel
alle Erden
bin Gottgöttin
schaue mein Werk
das nimmer gut
wo ist das Falsch
kehr mir die Richtung
aller Zeit
all das Geworden darauf
wächst zum reinen Kern
und
alles Wissen wird zur einen Frage
aus dem Dämmer dann
weiss ich gewiss
an diesem Sandgestade
des Unendlichen
zählt nun ein Sandkorn mehr
© Walter Studer
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Walter Studer schreibt regelmäßig bei «kunst & wach» unter der Rubrik «Lyrik gegen den Wahn»