Du Schweiz

Nr15 Heimat

Wal­ter Stud­er mit einem weit­er­eren Beitrag aus der Rubrik «Lyrik gegen den Wahn».

Du Schweiz

Wasser­schloss und
berggeschmiegtes Herz Europas
Land der In- und Ausländer
Verkehrshure allzeit bereit
kleinen­wahnsin­nige Geliebte mir
auf­muck­ender glück­lich­er Quergeist
her­rlich direkt demokratis­ch­er Irrsinn
religiös devote Bankenhörigkeit
geisel­haftige Staatlichkeit weltweit
mein Land
wo Schweiz­er­art man Swiss­ness heisst
man Schule verbessert zersetzt
und Kühe keine Hörn­er haben
mir nicht eigen
ich ihm zueigen
her­rliche Bergen-Auen-Seen
noch heimatlich trumpfende Dörfer
wei­thin stolze Türme
leer­er Kirchen in Dorfesmitte
sprach­lich kleinstmütig
obwohl
wun­der­bares Paradies der Idiome
rät­sel­haft has­slieb­st sie mir
so ich mir selbst

du Schweiz
ich darf dich dutzen

Du Schwitz

Wasser­schloss
und bärgegschmiegts Härz vo Europa
Land vo de In- und Ussläner
Vercher­shuer auz­it bereit
chlinewahnsin­ni­gi Gliebti mir
ufmüp­fige gliebte Quergeischt
Her­rlich diräk­t­demokratis­che Irrsinn
religiös devoti Bankehöhrigkeit
geisuhafti­gi Staatlichkeit wäutwit
mis Land
Wo Schwitzer­art me swiss­ness heisst
me d’Schuöu verbessert zersetzt
und d Kühö kei Hörn­er hei
mir nid eige
ig ihm z’eige
her­rlichi Bärge-Aue-See
no heimatlich trumpfen­di Dörfer
wiithi schtoutzi Türm
Leeri Chi­lene zmitz im Dorf
sch­prochlich klinschtmüötig
obwohu
wun­der­barste Paradies vo Idiom
rät­suhaft has­slieb­sch si mir
so ig mer säuber

du Schwitz
ig darf di dutze

© Wal­ter Studer

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Dr. phil. Wal­ter Stud­er schreibt regelmäßig bei kun­st & wach unter der Rubrik “Lyrik gegen den Wahn”