Nr20 Der Fehler

Eisen­blech roh, Gum­mi­seil, PVC Blache,Vierfarbendruck, 220x70x6 cm, © mara 2009
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Inspiration

Die­ses fort­dauernde, ernüch­ternde Befrem­den über eine Men­schheit, das sich un­ter dem Zwang zu im­mer mehr Wachs­tum letzt­lich selb­st „auf­frisst“.

Das Werk

<Nr20 Der Fehler> Im mehr als 2 Meter grossen und gewichti­gen Eisen­rah­men wird (rote) Farbe bekan­nt und die Wort­neuschöp­fung “Wachs­dum” als Fehler zur (An-) Schau gestellt…

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Klassifikation

<Nr20 Der Fehler> ist ein Werk aus dem Wer­kraum Wachs­dum. Kun­st­sprech: GROW-ART.

Bekanntgabe

April 2009
© mara

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Kommentar

Ein Segel dem Wind des freien Geistes

von Wal­ter Studer

Nr20: Der Fehler

(stu) Das Werk Nr20 vom Kunst­werk­er Mara ist Vieles. Dieses ver­hält­nis­mäs­sig frühe Werk ist vor allem auch eine wun­der­schön gestal­tete Typogra­phie von bestechen­der gestal­ter­isch­er und inhaltlich­er Ein­fach­heit und kon­ge­nialer Verknüp­fung. Ger­ade auch im Schwarz-Rot-Weiss sein­er Phänom­e­nolo­gie erscheint es als unverkennbare Hom­mage an die weltweite Hochblüte der Schweiz­er Schrift­graphik der Sechziger- und Siebziger­jahre des vorigen Jahrhun­derts, als diese Art von auch sehr intellek­tueller Graphik die Welt eroberte, indem sie fried­voll Freude und kün­st­lerisch-gestal­ter­isches Poten­tial mit sich brachte und sich zu ver­schenken wusste. Diese auch als BASLERGRAPHIK bekan­nte Typogra­phie ver­mochte in ihrer Zeit die Schweiz mit Kun­st statt mit Käse, Waf­fen und Mam­mon zu assozi­ieren. Es ist somit diese Kom­po­si­tion des Kunst­werk­ers eine Trophäe des kün­st­lerischen Geistes und dessen, was dieser zu erschaf­fen im Stande war und ist.

Das in sein­er wack­eren Sta­bil­ität des Rah­mens, des Tuch­es und der Meth­ode der Bespan­nung mit­tels Anschlag soge­nan­nter end­los­er Liek­bänd­sel ( Segel­saum-Band) am Rah­men min­destens mar­itim akzen­tu­ierte Werk, lässt sich poet­isch dem­nach ver­ste­hen als ein SEGEL DEM WIND DES FREIEN GEISTES und als ein PERSENNING, ges­pan­nt zum Schutz und Schild vor ein­er PHILOSOPHIE DES UNGEISTES, näm­lich der behaupteten Notwendigkeit eines unge­brem­sten Wach­s­tums, die im Lichte des augen­zwinkern­den Witzes unseres Kunst­werk­ers sich als nichts anderes als ein Euphemis­mus für die uralte Dummheit aller Dummheit­en bzw. der ewig men­schlichen HABGIER herausstellt.

Ein Lob auch der schrift­graphis­chen Umset­zung eines für Mara typ­is­chen Wortwitzes und ein­er eben­solchen Wortschöp­fung, die zwar das rote “d” an die Stelle des schwarzen “t” set­zt, die, da diese Mass­nahme offen­sichtlich bere­its dem Sinne und der Absicht des Kunst­werk­ers gerecht wird, auf den noch anzufü­gen­den let­zten Buch­staben, das zweite “m” dur­chaus verzicht­en kann.

Bei dieser Qual­ität und tre­ff­sicheren Gewich­tung, die let­ztlich schon alles was dieser Web­site Aus­sage war, ist und noch sein wird enthält und aus­drückt, ist es kein Wun­der, dass dieses als ein RELIKT EINER REISE IN EINE NIE DA GEWESENE WELT erscheinende Werk zum Signet, zum Label und zum Mot­to der Web­site des Kunst­werk­ers Mara gewor­den ist. Mir scheint dieses WACHSDUM übri­gens auch geeignet anstelle von PROSIT oder GESUNDHEIT als Mot­to beim Anstossen mit einem guten Glas ver­wen­det zu wer­den — denn schliesslich hat ja WACHSDUM genau diese unsere Gesund­heit zum Ziel, auch wenn vielle­icht halt eher die des Geistes, im anvisierten Vorder­grund ste­ht. In diesem Sinne ein trotz allem Wahn- und Unsinn fröh­lich­es und Mut machen­des: WACHSDUM MITEINANDER!

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Jan 2016, W. Stud­er

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